Burma/Myanmar grenzt an Thailand, Laos, China, Indien und Bangladesh. Mit seinen ca. 55 Mio. Einwohnern bildet es einen der größten Vielvölkerstaaten dieser Erde. 60% der Bevölkerung zählen zum Volk der Bamar, die in den fruchtbaren Ebenen im Zentrum des Landes leben. Zu den anderen 40% zählen Mon, Karen, Karenni, Shan, Kachin, Chin, Rakhine, Rohingya und viele weitere.
Geschichtlicher Hintergrund
Die Grenzen des heutigen Burma basieren hauptsächlich auf jenen der Britischen Kolonie. Gegen Ende der Kolonialherrschaft nach dem zweiten Weltkrieg, einigten sich die verschiedenen ethnischen Gruppen des Landes, u.a. im Abkommen von Panglong 1947, auf einen gemeinsamen, föderalen Staat - die Union Burma. Allerdings wurde diese Einigung nicht in der Verfassung umgesetzt und so brach schnell ein Bürgerkrieg aus. Neben einigen ethnsichen Gruppen, allen voran die Karen, griffen auch die Kommunisten zu den Waffen. Als es 1961 zu einem erneuten politischen Vorstoß zur Umsetzung des Föderalismus kam, putschte das Militär unter General Ne Win kurze Zeit später 1962; denn das Militär war und ist stark bamar-nationalistisch geprägt und sieht im Föderalismus eine Bedrohung. Seitdem konnten die verfassungsrechtlichen Probleme nicht gelöst werden, weitere ethnische Gruppen griffen zu den Waffen, das Militär reagiert darauf seit jeher mit unglaublicher Brutalität. Doch auch die zentrale Demokratiebewegung wurde stets brutalst unterdrückt. Über 20 Jahre nach dem Aufstand 1988 wurde eine vom Militär gesteuerte "Demokratisierung" durchgeführt, 2015 kam Daw Aung San Suu Kyi mit ihrer National League for Democracy (NLD) auch für einige Jahre an die (beschränkte) Macht. 2021 machte das Militär selbst diese Teildemokratisierung mit einem neuen Putsch zunichte. Seither befindet sich das Land wieder in Revoltionsmodus - diesmal soll es die letzte sein. Karenni ist, mit Stand Dezember 2023, schon größtenteils befreit, doch es bedarf weiterhin starker privater Unterstützung von außen, um die Hoffnung am Leben zu erhalten. |